Mein Treffen mit meinem Polizeiberater

einsatzzentrale1Am Mittwoch den 23.11.16 traf ich zum ersten Mal meinen Polizeiberater aus Nürnberg. Herr Koch hilft mir seit ein paar Jahren, wenn ich Fragen rund um die Polizeiarbeit für meine Vampirromane habe.

Ich fuhr also gegen Mittag in München los und traf eine Stunde später in Nürnberg am Hauptbahnhof ein. Eigentlich war vereinbart, dass wir uns direkt am Gleis treffen. Ich jedoch sah mich kurz um und dachte mir dann: Er wird sicher am Ende des Gleises auf mich warten. Dem war leider nicht so und es wäre besser gewesen auf dem Gleis stehenzubleiben und die Menschenmassen abzuwarten. Zwanzig Minuten später hatten wir uns gefunden.

Peinlich.

Wir machten einen Spaziergang durch die Innenstadt und streiften auch den am Freitag den 25.11.16 beginnenden Christkindlmarkt. Dann ging es zur Einsatzzentrale und Herr Koch erklärte mir, wie es abläuft, wenn ein Notruf eingeht. Es gehen nicht nur die Notrufe auf Nürnberg ein, sondern aus ganz Mittelfranken, also auch Ansbach, Rothenburg und den anderen umliegenden kleineren Städten und Dörfern.

Kommt ein Notruf rein, wird er sofort in den PC eingegeben und ohne Verzögerung an die entsprechende Dienststelle weitergeleitet. Von dort wird die jeweilige Streife, die in der Nähe des Einsatzortes sind, zum Einsatz geschickt. Lediglich bei großen oder sehr dringenden Einsätzen werden die Streifen direkt von der Einsatzzentrale angefunkt und beauftragt. Jeder Beamte hat vier Bildschirme vor sich. Auf den Bildschirmen werden u.a. die Einsätze dargestellt. Verschiedene Farben zeigen den Status der Einsätze von „gerade angelegt“ über „in Arbeit“ bis zu „erledigt“ an.  Auf einem Bildschirm können die Einsatzörtlichkeiten mit einer sehr detaillierten Kartendarstellung der Örtlichkeit angezeigt werden. Weiterhin kann man Übersichten über verfügbare Einsatzkräfte (Streifen) darstellen. Zudem ist das Ganze noch gut unterteilt. Einige Mitarbeiter sind für den Bereich Nürnberg zuständig. Die anderen für den Bereich Ansbach usw.

Alleine die Reichweite dieser Zentrale hat mich schwer beeindruckt und den ganzen Abend nicht mehr losgelassen. Ein anderes Highlight war, dass ich eine Zelle besichtigen durfte. Das war sehr interessant und informativ für einen Roman, den ich noch schreiben muss. Anschließend gingen wir ins Literaturhaus einen Kaffee trinken. Ich erhielt eine Übersicht der Organisationsstruktur der bayerischen Polizei. Hochinteressant, kann ich nur sagen.

Ich kann nur jedem Schriftsteller, der im Genre Krimi und Thriller unterwegs ist raten: sucht euch einen persönlichen Berater bei der Polizei. Das ist nicht schwierig und bei höflicher Anfrage sind sie sehr hilfsbereit und engagiert. Herr Koch zum Beispiel, beantwortet nicht nur meine Fragen, sondern prüft auch manche Szenen zu einem Roman bevor ich sie einfüge. Dabei ist es schon vorgekommen, dass er mich ausbremst und sanft, aber bestimmt, in die richtige Richtung leitet. Denn auch wenn ich im Genre Horror unterwegs bin, muss die Polizeiarbeit so realistisch wie nur möglich dargestellt werden.

Ein wenig künstlerische Freiheit hat man aber auch noch keine Sorge.